Großes Maus­ohr

Myotis myotis

KENNZEICHEN/BIOLOGIE

Myotis myotis
Kopf-Rumpflänge: 67 - 84 mm
Spannweite: 350 - 430 mm
Unterarmlänge: 55 – 66,9 mm
Gewicht: 20 - 40 g
Lebenserwartung: 2 bis 5 Jahre
Schutz:
  • Anhänge ll und IV FFH-Richtlinie
  • Status Rote Liste Europa/IUCN: ungefährdet
  • Status Rote Liste Deutschland: Vorwarnstufe
  • Status Rote Liste Thüringen: gefährdet
Sie ist eine der größten heimischen Fledermausarten. Das älteste in Thüringen beringte Tier war ca. 16 Jahre alt. Diese Fledermausart kann bis über 100 km lange Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartieren zurücklegen.

Großes Mausohr Merkmale:

Aussehen

Das Große Mausohr hat ein wenig behaartes Gesicht und breite bräunliche Flügel. Die Ohren sind lang und breit, darin liegt ein lanzettförmiger Ohrdeckel. Bei den Jungtieren ist das Rückenfell noch grau, adulte Tiere hingegen haben eine rötlichbraune Färbung und eine weiße bis beige Unterseite.

  • VERBREITUNG IN THÜRINGEN
  • SOMMERQUARTIERE
  • JAGDGEBIETE
  • WINTERQUARTIERE
  • BESTANDSGRÖßE & GEFÄHRDUNG

In Thüringen ist die Art mäßig häufig und in vielen Naturräumen nachgewiesen. Wochenstuben werden in wärmebegünstigten, strukturreichen Gebieten und fast ausschließlich in Gebäuden gefunden. Sie siedeln meist in Höhenlagen unter 500m NN. Das Große Mausohr überwintert auch in Thüringen und sucht dazu unterirdische Hohlräume wie natürliche Höhlen, Stollen oder Felsenkeller auf.

Die Sommerquartiere werden großteils in Dachräumen von Gebäuden bezogen. Typisch sind Vorkommen in Kirchen, deren Dachböden groß und ungestört sind. Die Weibchen bilden dabei große Cluster. Die Männchen nutzen Einzelquartiere im Wald (Baumhöhlen) oder an Gebäuden und Brücken.

Meist jagen die Tiere in einem Umkreis von 5 - 15 km, aber zwischen Jagdgebiet und Quartier können sie auch Strecken von bis zu 26 km zurücklegen. In dem genutzten Raum haben sie 1 - 5 Kernjagdgebiete. Sie jagen im niedrigen Flug,  1 - 2 m über dem Boden. Sie lauschen dabei nach Raschelgeräuschen im Laub und greifen die Beutetiere (Laufkäfer) vom Boden auf.

Das Große Mausohr besiedelt unterirdische Quartiere, wie  Stollen, Höhlen, Bunkeranlagen und Felsenkeller. Sie suchen Bereiche auf, die mäßig feucht und mit bis zu 12° C relativ warm sind Dabei können sie Cluster von mehreren Tieren bilden. Zwischen Winterquartieren und Sommerquartieren liegen Distanzen von 50 - 100 km.

Der Gesamtbestand an adulten Großen Mausohren in Thüringen wird auf mehr als 36.000 Tiere geschätzt . Aktuell sind ca. 60 Wochenstubenvorkommen in Thüringen bekannt. Jedes Weibchen bringt nur ein Jungtier pro Jahr zu Welt. Nutzungskonflikte und unkoordinierte Sanierungen der Dachräume z. B. im Sommerhalbjahr gefährden jedoch die Wochenstubenvorkommen bzw. die ungestörte Aufzucht der Jungen.

Was tun?

Die regelmäßige Quartierbetreuung und -kontrolle trägt zum Erhalt der Wochenstubenquartiere bei und verhindert Störungen von Populationen. Dabei geht es vorrangig um den Erhalt der Dachquartiere und die Zugänglichkeit der Ein- und Ausflugsituationen auch bei Gebäudesanierungen.Bei der Sicherung von Höhlen und Stollen ist der Verschluss fledermausgerecht zu gestalten, sodass die Tiere Zugang zu Winterquartieren haben und ungestört Winterschlaf halten können.

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